Pelagonien ist eine 1.100 km2 große tektonische Senke in Südwesten Nordmazedoniens.
Eigene Anreise und Zimmerbezug im Hotel Atlas (oder ähnlich) in Prilep bis 18:00h, Insgesamt 9 Nächte in Prilep
Die Dohlen und Adria-Fahlsegler, eine endemische Unterart des Fahlseglers, erfreuen uns um das Zentrum von Prilep.
Von einem Hügel aus schaffen wir uns einen ersten Überblick über die Landschaft im nördl. Pelagonien. Brutvögel wie Steinsperling, Rotkopfwürger, erste Bienenfresser, Rötelschwalbe, Östliche Orpheusgrasmücke, Dorngrasmücke, oder Kalanderlerche beobachten wir von einer beweideten Hangweide aus.
Auch Balkan-Steinschmätzer und der gewöhnliche Europ. Steinschmätzer begegnen sich hier. Auch der Wiedehopf ist mit dabei. Der Hang wird von Adlerbussard und Schlangenadler regelmäßig überflogen. Auch ziehende Greifvogel, wie Rotfußfalke sind zu erwarten. Immer wieder kontrollieren wir den Himmel, um niedrig fliegende Zugvögel zu entdecken. An diesen Platz, der auch gute Vogelfotografie ermöglicht, kommen wir an einem anderen Tag nochmals zurück. Wir beobachten auch in einer grandiosen Landschaft mit Kloster direkt oberhalb der pelagonischen Senke. Je nach Wetterlage ist mit einer langsamen Wanderung von 2 und höchsten 3 Stunden pro Tag zu rechen – auch an nachfolgenden Tagen.
Storchendörfer Pelagoniens
Pelagonien (gr. pelargos = storch) ist möglicherweise die einzige Landschaft weltweit die nach dem Storch benannt ist. Wir erkunden den urbanen Aspekt des Adebars, indem wir z. B. die Störchendörfer Krivogashtani oder Buchin mit 30-40 Brutpaaren besuchen. Hier gibt es Baum-, Masten-, Haus- und Ruinenbrüter der Störche. Auch die letzten Hutweiden, die nahe diesen Dörfern liegen, erkunden wir. Ein Vormittag gilt einer losen Dorfkolonie der Störche, wo noch Baum- und nicht nur Mastenbrüter zu finden sind. Die letzten Baum- und Ruinenbrüter sind eine Besonderheit Pelagoniens. Immer wieder scannen wir den Himmel für die Greifvögel, die mit 17 Brutvogelarten zu finden sind. Inzwischen müssen sich der Zwerg-, Stein-, Kaiser– und Schreiadler schon gezeigt haben und die ersten Fotos erlauben schon eine spannende Bestimmung.
Reisfelder Shtip-Kochani
Wir besuchen international unbekannte Reisfelder die eine Fläche von mindestens 45 km2 einnehmen. Ihre Storchen- und gemischte Reiherkolonien, aber auch die Brutvorkommen von Blauracke und Rötelfalke sowie die umliegende Weidelandschaft sind ein Natur- und Kulturgut mit größtem Entwicklungspotenzial. Wir erwarten auch einige Limikolen. Anfahrt von Prilep 1 ¾ – 2 Stunden.
Rötelfalke und 3 Steinschmätzerarten
Mit einem Halt beim Brutplatz der Rötelfalken beginnt unsere Erkundung entlang des östlichen Randes Pelagoniens. Wir versuchen uns früh morgens und abends vor dem Brutplatz gut zu positionieren. Durch den Tag erkunden wir verschiedene Typen der Hutweiden: abhängend von Beweidungsdruck ändert sich hier auch die Vogelgesellschaft. Dieses Gebiet, wo mehrere tausend Schafe weiden, wird zwar selten durch einzelne Gänse- und Schmutzgeier besucht, aber es ist mit Abstand der beste Teil Pelagoniens wo man die Greifvögel begegnet. Am einen Nachmittag versuchen wir den Isabellensteinschmätzer zu finden – falls der weltweit westlichste Brutplatz dieser Art belegt sein wird. Wir suchen immer noch nach Greifvögeln, die sich inzwischen als ein Fokus der Reise zeigen. Unsere Reise beenden wir in einer komplexen Weidelandschaft wo die „gewöhnliche“ Grauammer in größter Dichte brütet und sich auch erste Kappenammern zeigen. Durch Transhumanz und Almwirtschaft entstanden, sucht dieser Teil Pelagoniens heute internationale Hilfe, damit er nicht verbuscht. Eine Traumlandschaft!
Heimreise mit eigenem PKW oder Taxifahrt nach Skopje
Mit hohen Bergen umschlossen und über 500 Brutpaare von Weißstörchen steht Pelagonien für eine pastorale Kultur, die auf dem Balkan kurz vor dem Verschwinden ist. Wir folgen den Spuren dieser Kultur, die sich in der Vogelwelt wie eine Reise in die Vergangenheit und als Hoffnung für die Zukunft widerspiegelt. Die Studienreise wird als eine Kombination von Beobachten und Vogelfotografie gestaltet.
Sie können entweder mit dem eigenen Auto anreisen oder mit dem Flugzeug nach Skopje (Nordmazedonien) fliegen. Ein Taxi-Shuttle vom Flughafen können wir Ihnen gerne buchen, der zum Hotelstandort in Prilep ca. 1,5 Std. unterwegs ist. Den Preis teilen wir Ihnen noch mit.
Wir essen am Abend in einem Restaurant in der Stadt und nicht im Hotel. Wo es möglich sein wird, versuchen wir das auch zur Mittagszeit.
Bitte beachten Sie: Das Programm wird in Abhängigkeit der Präsenz der Vögel und der örtlichen Wetterbedingungen geplant.
Die Anreise kann entweder mit dem eigenen PKW, mit der Bahn oder per Flug nach Skopje erfolgen. Ein Taxitransfer vom Flughafen Skopje zum Hotel in Prilep kostet ca.€ 100,- .
Normalerweise betragen die Temperaturen zur Reisezeit 15 – 25°C, nachts können sie bis gegen 10 Grad sinken. Bitte stimmen Sie Ihre Kleidung darauf ab. Tipps für die Ausrüstung bekommen Sie in den Reiseinfos rechtzeitig vor Reisebeginn.
Fotografische Voraussetzungen: Für die Fotografie der Vögel benötigen Sie Objektiv-Brennweiten ab 500mm (Vollformat) sowie ein festes Stativ. Weitere Details gerne auf Anfrage
Reiseleitung: Dr. vet. Med. Borut Stumberger (Deutsch)
Leistungen:
Im Reisepreis nicht enthalten:
Wichtig: Bitte Gummistiefeln (mittelhoch = 30 cm!) mitbringen. Falls diese nicht mehr in den Koffer passen, kann man sie auch direkt vor dem Hotel Atlas in Prilep kaufen Sonnenhut und Sonnenkreme, Wind- und Regenjacke sowie Mückenschütz nicht vergessen.
Bitte beachten Sie: Falls Sie den Flug über uns buchen: Der Flug (Economyklasse) unterliegt speziellen Reservierungs- und Ausstellungsbedingungen der Fluggesellschaft mit Sonderstorno von bis 100% ab Buchungsdatum. Die üblichen Reisebedingungen des Veranstalters gelten hier nicht. Bitte schließen Sie deshalb auf alle Fälle eine Reiserücktrittskosten-Versicherung ab.
Preisabweichungen auf Grund internationaler Währungsschwankungen und etwaiger unvorhergesehener Leistungsabweichungen unserer Partner ausdrücklich vorbehalten!
Ornithologische Literatur zur Pelagonien und Nordmazedonien:
Doflein F 1921: Mazedonien. Erlebnisse und Beobachtungen eines Naturforschers im Gefolge des Deutsches Heeres. – Gustav Fischer, Jena.
Makatsch W 1950: Die Vogelwelt Mazedoniens. – Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G., Leipzig.
Stresemann E 1920: Avifauna Macedonica. Die ornithologischen Ergebnisse der Forschungsreisen, unternommen nach Mazedonien durch Prof. Dr. Doflein und Prof. L. Müller-Mainz in den Jahren 1917 und 1918. – Dultz & Co., München. pp 270
Stumberger B & Velevski M 2002: White Stork Ciconia ciconia survey in Pelagonia indicate a decrease in its breeding population and colony disintegration. Acrocephalus 23 (112): 67-74.
Stumberger B & Schneider-Jacoby M 2006: Erinnerungen an ein Naturparadies…und was daraus geworden ist. Pelagonien (Mazedonien) einst und heute (2). Ornis 3: 12-14.
Thönen W 2006: Erinnerungen an ein Naturparadies… und was daraus geworden ist. Pelagonien (Mazedonien) einst und heute (1). Ornis 3: 10-11.
Velevski M, Hallmann B, Gruba? B, Lisi?anec T, Stoynov E, Lisi?anec E, Avukatov V, Boži? L & Stumberger B 2010: Important Bird Areas in Macedonia: Sites of Global and European Importance. Acrocephalus 31 (147): 181-282.
Velevski M & Stumberger B 2010: Review of the references on birds of Macedonia. Acrocephalus 31 (147): 283?291.
© Dr. vet. med. Borut Stumberger & Dr. Herbert Bödendorfer